
Neuseeland: Dein Guide für die Abenteuer, die nicht im Reiseführer stehen
Neuseeland. Allein das Wort klingt schon nach Abenteuer, oder? Nach unberührter Natur, epischen Landschaften und einer Freiheit, die man sonst nirgends findet. Seit ich die "Herr der Ringe"-Filme gesehen habe, war für mich klar: Da muss ich eines Tages hin.
Aber mal ehrlich: Lohnt sich die weite Reise ans andere Ende der Welt wirklich? Und wie passt das mit dem Wunsch zusammen, verantwortungsvoll zu reisen? Ich kann dir sagen: Es lohnt sich. Und wie! Denn Neuseeland hat mich nicht nur mit seiner Natur umgehauen, sondern auch damit, wie ernst das Land den Schutz seiner Schätze nimmt. Ich erzähle dir, wie du ein Abenteuer erleben kannst, das nicht nur dir, sondern auch dem Land guttut.
Warum Neuseeland dein nächstes Ziel sein sollte
Die Kiwis meinen es wirklich ernst! Das Land hat sich mit dem "Tourism Sustainability Commitment" ein riesiges Ziel gesetzt: Bis 2025 soll der gesamte Tourismus nachhaltig sein. Das ist kein leeres Gerede, das spürt man an jeder Ecke. Das Tourism Sustainability Commitment (TSC), von Tourism Industry Aotearoa (TIA) ins Leben gerufen, strebt an, dass jedes Tourismusunternehmen in Neuseeland bis 2025 nachhaltige Prinzipien in seine Geschäftspraktiken integriert.
Das TSC basiert auf vier zentralen Säulen:
- Wirtschaftliche Nachhaltigkeit: Langfristige finanzielle Stabilität und Erfolg der Tourismusunternehmen.
- Besuchererlebnis: Hochwertige Erfahrungen für in- und ausländische Gäste.
- Gemeinschaftliche Verantwortung: Positive Beiträge zu lokalen Gemeinschaften und deren Entwicklung.
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Umweltschutz: Schutz und Wiederherstellung der natürlichen Umwelt.
Innerhalb dieses Rahmens wurden 12 spezifische Verpflichtungen definiert, die Unternehmen dabei unterstützen sollen, nachhaltiger zu agieren. Diese umfassen unter anderem faire Arbeitsbedingungen, umweltfreundliche Lieferketten und aktive Einbindung der lokalen Bevölkerung.
Quelle: Sustainable Tourism NZ
Außerdem hat die neuseeländische Regierung die International Visitor Conservation and Tourism Levy (IVL) von 35 NZD auf 100 NZD erhöht. Diese Einnahmen fließen direkt in den Umweltschutz und in die Verbesserung der touristischen Infrastruktur.
Quelle: Tourism Recovery | Ministry of Business, Innovation & Employment
Hier schläfst du mit gutem Gewissen: Meine Lieblings-Eco-Spots
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Ecoescape: Dieser Rückzugsort ist ein zweiteiliges, winziges Haus am Fuße des Taranaki mit unübertroffenem Bergblick. 15 Minuten von der Stadt und dem Strand und nur einen Steinwurf vom Berg und den Radwegen entfernt, ist dieses in sich geschlossene, winzige Haus ein perfekter Ort für diejenigen, die Taranaki für ein Abenteuer oder zum Entspannen besuchen möchten. Angetrieben von Solarmodulen und Hydroturbinen, ist dieser Ort so „autark“ wie es nur geht.
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Nightsky cottage: Das Nightsky Cottage liegt idyllisch am Rand des Tongariro-Nationalparks auf der Nordinsel und bietet seinen Gästen ein luxuriöses Naturerlebnis ohne Kompromisse in Sachen Nachhaltigkeit. Die Unterkunft verzichtet komplett auf Einwegplastik, arbeitet mit lokalen Handwerkern und Lieferanten zusammen und wird mit 100 % erneuerbarem Strom von Ecotricity versorgt. Mit handgemachten Seifen, gemütlichem Holzfeuer und architektonischen Highlights wie Himmelslichtern, die zum Sternebeobachten einladen, wird hier umweltbewusster Luxus zelebriert.
- Sherwood Queenstown: Auf der Südinsel befindet sich das Sherwood Queenstown, ein Hotel, das sich ganz dem regionalen Gedanken und nachhaltigem Lifestyle verschrieben hat. Zutaten für das hoteleigene Restaurant stammen aus dem eigenen biologischen Garten oder von lokalen Produzenten. Auch beim Bau und der Ausstattung wird auf recycelte Materialien und natürliche Rohstoffe gesetzt. Gäste können sich hier nicht nur kulinarisch verwöhnen lassen, sondern auch an Yoga- und Meditationskursen teilnehmen oder die Natur beim Wandern, Skifahren oder Radfahren erleben.
Neuseeland hautnah: Meine unvergesslichen Erlebnisse
- Hobbiton: Ja, wirklich – Hobbiton oder auch das Auenland aus der weltberühmten Verfilmung der Herr-der-Ringe-Trilogie! Wusstest du, dass der neuseeländische Regisseur Peter Jackson darauf bestand, alle Szenen in Neuseeland zu drehen? Zwischen 2000 und 2006 stiegen dadurch die jährlichen Besucherzahlen um 40 %, wobei 6 % der internationalen Touristen angaben, wegen der Filme ins Land gereist zu sein.
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WETA Workshop in Wellington: Ein weiteres Highlight für alle Fans der berühmten Saga. Das in Wellington ansässige Unternehmen war maßgeblich an der Produktion der Trilogie beteiligt. Es fertigte tausende Requisiten, Rüstungen und Spezialeffekte an – und das mit einem Mix aus traditionellem Handwerk und moderner Technologie. Viele der Original-Requisiten kannst du vor Ort bestaunen! Fun Fact: Peter Jackson beauftragte damals ein nur zweiköpfiges Team – heute produziert WETA für Marvel, Disney, Lucasfilm, WB, Universal, Paramount und viele mehr.
Source: Wētā Workshop
- Wandern, wandern, wandern: Eine Reise nach Neuseeland ohne Wandern? Nicht denkbar! Und das Beste daran: Wandern kostet absolut gar nichts und ist gut für die Seele. Für uns waren vor allem die Gebiete des Tongariro Nationalparks und des Taranaki Nationalparks auf der Nordinsel unvergesslich! Wanderungen entlang inaktiver Vulkane, die einen nicht nur demütig machen, sondern auch zeigen, wie sich altes Lava-Gestein mit der heutigen Natur vereint. Ein weiteres Highlight, waren die Gletscher im Franz-Josef-Nationalpark, die unendlich weit und faszinierend wirken.
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Queenstown Market: Der Queenstown Market war für uns ein unerwartetes Highlight. Neben dem atemberaubenden Panorama des Wakatipu Lake überzeugt dieser Markt mit einer Vielzahl regional produzierter Waren. Hier findet wirklich jede/r etwas – ob handgemachte Tassen aus neuseeländischem Ton, handgezeichnete Landschaftsbilder oder Kleidung aus Merinowolle. Mein persönliches Highlight: ein Merino-Stirnband für umgerechnet nur 10 € – in Österreich kosten solche Teile von bekannten Marken gerne mal 40 €!
- Zero-Waste Cafés und Secondhand-Shops: Überall in Neuseeland findest du Cafés, die konsequent auf Einwegplastik verzichten, sowie Secondhand-Läden mit wahren Schätzen. Gerade in Städten wie Wellington, Christchurch oder Dunedin wird bewusstes Konsumverhalten richtig zelebriert.
Tierische Begegnungen mit Respekt
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Blue Penguins (Oamaru): Hast du schon mal von den Blue Penguins gehört? Nein? Diese kleinen Pinguine, auch bekannt als Zwergpinguine oder „little blue penguins“, sind tatsächlich die kleinsten Pinguine der Welt! In der Nähe von Dunedin, besonders in Oamaru und am Pilots Beach auf der Otago Peninsula, kann man diese niedlichen Gefährten abends beobachten, wenn sie in kleinen Gruppen vom Meer an Land watscheln, um in ihren Nistplätzen zu übernachten.
Was daran besonders cool ist? Der Lebensraum der Blue Penguins wird hier aktiv geschützt. Freiwillige Organisationen kümmern sich um die Küstenstreifen, indem sie invasive Pflanzen entfernen, heimische Vegetation fördern und künstliche Nistkästen aufstellen, die den Pinguinen sicheren Unterschlupf bieten. Besucher wie wir können durch respektvolles Verhalten – also Abstand halten, nicht blenden oder stören – einen Beitrag leisten, damit diese Pinguine in Ruhe leben können. Anders als in vielen anderen Ländern der Welt werden die Tiere hier nicht zur Belustigung der Menschen ausgebeutet: Es sind nur kleine Besuchergruppen auf eigens dafür gebauten Tribünen zugelassen, Filme, Blitzlicht und sogar laute Gespräche sind dabei komplett verboten! – Conservation | Oamaru Blue Penguin Colony*
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Royal Albatross Center (Dunedin): Ebenfalls rund um Dunedin zuhause ist der beeindruckende Royal Albatross. Diese riesigen Vögel sind nicht nur Segelflugmeister, sondern auch die einzigen Albatrosse weltweit, die auf dem Festland brüten – und das passiert direkt an der Taiaroa Head-Landzunge. Hier gibt es das Royal Albatross Centre, wo man geführte Touren machen kann, um diese majestätischen Tiere hautnah zu erleben.
Der Schutz dieser faszinierenden Vögel ist eine große Aufgabe. Im Zentrum laufen Forschungs- und Schutzprogramme, die helfen, die Nistplätze intakt zu halten, invasive Arten in Schach zu halten und langfristig auch den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken. In den Führungen lernt man alles, was es über die Albatrosse zu wissen gibt, ohne den Tieren selbst zu nahe zu kommen. Das Albatross Centre hat extra ein Gebäude mit einer großen Sichtscheibe errichtet, von dem aus man die Tiere beobachten kann, ohne sie zu stören. Wusstest du zum Beispiel, dass die Jungtiere der Royal Albatrosse bei ihrem ersten Flug ganze fünf Jahre lang in der Luft bleiben und nur kurzzeitig auf dem Wasser landen, um zu schlafen? Erst dann kehren sie an ihre Geburtsstelle zurück, um sich dort fortzupflanzen. - Royal Albatross Centre
- National Kiwi Hatchery (Rotorua): Der Kiwi, das ikonische Symbol Neuseelands, ist heute leider stark gefährdet. Früher lebten schätzungsweise 12 Millionen dieser flugunfähigen Vögel im Land; heute sind es weniger als 70.000. Hauptursachen für den Rückgang sind eingeschleppte Raubtiere wie Marder, Katzen und Possums sowie der Verlust ihres natürlichen Lebensraums durch Rodungen. Um dem entgegenzuwirken, engagieren sich verschiedene Organisationen – wie „The National Kiwi Hatchery“ – in Schutzprogrammen. Dabei werden Kiwi-Eier in der Wildnis gesammelt, sicher ausgebrütet und die Jungvögel in geschützten Gebieten ausgewildert. Zusätzlich gibt es spezielle Trainingsprogramme für Hunde, damit diese nicht die Kiwis aufspüren. 100 % der Ticketkosten fließen direkt wieder in das Kiwi-Hatching-Programm – ein Besuch lohnt sich also definitiv! 😊- The National Kiwi Hatchery - Help Us Hatch Kiwi Chicks*
Meine Learnings
#1: Egal welche Wanderung, die Natur ist immer einzigartig – oder: wie ich aufgrund von Lämmern den Berg nicht besteigen konnte
Ich gehöre zu den Menschen, bei denen bestimmte Reiseziele jahrelang im Unterbewusstsein heranreifen, bis die Pläne immer konkreter werden. So war es auch mit Neuseeland – seit ich damals die Filme mit meinem Bruder im Kino bestaunt habe, wusste ich, dass ich eines Tages selbst in diese faszinierende Natur eintauchen möchte. Über die Jahre kamen immer mehr Wanderungen auf meine Liste. Ganz oben: die berühmte Wanderung auf den Roys Peak in Wanaka! Dieses Naturjuwel wird gefühlt von allen Influencern weltweit beworben und beeindruckt mit einem absolut unglaublichen Panoramablick.
Als unsere Flüge gebucht waren und klar wurde, dass es jetzt wirklich geschieht, stand Roys Peak ganz oben auf der Liste. Ich hatte extra Unterkünfte in der Nähe gebucht, um auf das perfekte Wetter zu warten. Angekommen in Wanaka, hatten wir dann auch noch perfektes Wetter! Die Wanderschuhe geschnürt, der Rucksack gepackt, der Wecker auf 4 Uhr morgens gestellt – und dann das Unglaubliche: „Der Wanderweg ist aufgrund der Lämmern-Saison gesperrt“. Das passiert, um die jungen Lämmer und ihre Mütter zu schützen. Ich konnte es kaum fassen – all meine Planung wurde über den Haufen geworfen wegen Schafen und ihren Babys! Versteht mich nicht falsch, ich finde das Konzept großartig und hab’s so tatsächlich noch nirgends gesehen. Aber enttäuscht war ich natürlich trotzdem.
Nachdem wir schon wach und bereit waren, haben wir uns kurzerhand für den „Bruder“ des Roys Peak – den Isthmus Peak – entschieden. Der ist genauso beeindruckend, nur ohne die Massen an Touristen. Er bescherte uns einen unglaublichen Sonnenaufgang und einen Ausblick, den ich nie vergessen werde.

#2: Jede einzelne Wanderung wird zum Tagesausflug
Auch wenn ich wusste, dass die Aufstiege in Neuseeland beschwerlich sein würden, hätte ich nicht gedacht, dass wirklich jede Wanderung mindestens 5 km lang und 1000 hm hoch ist. Zugegeben: Ich wusste genau, welche Wanderungen ein absolutes „Must see“ sind – und auch, was sie abverlangen. Aber ich war auch schon in vielen Ländern, in denen gerne mal übertrieben wird. Nicht so in Neuseeland! Eine 20 km-Wanderung mit 1600 hm ist wirklich eine 20 km-Wanderung mit 1600 hm und 8 h Dauer 😉 – und genau das macht es so besonders! Also nehmt viel Zeit und Energie mit, plant eure Touren genau, packt genug Wasser und Proviant und genießt die Reise – der Weg ist ja bekanntlich das Ziel 😉. Aber, dafür wird man am Ende des Tages dafür mit ganz besonderen Ausblicken belohnt.
Die perfekten Komplizen für Neuseeland: Proviant & Wetterschutz
Was ich bei den langen Touren gelernt habe? Gute Vorbereitung ist alles! Eine Wanderung in Neuseeland ist selten ein kurzer Spaziergang, sondern ein echtes Tagesabenteuer. Mein unschlagbares Trio, das in jeden Rucksack gehört, wäre deshalb dieses hier gewesen:
Für die Energie unterwegs sind die Nachhaltige Reise-Lunchbox und die Isolierte Reise-Thermoflasche Gold wert. Es gibt einfach nichts Besseres, als am Gipfel eine richtige Pause zu machen, ohne Müll zu hinterlassen, und sich mit einem heißen Tee für den Abstieg zu belohnen.
Aber was nützt der beste Proviant, wenn dich das Wetter eiskalt erwischt? Und das passiert in Neuseeland ständig! Genau dafür ist der Transparente wiederverwendbare Regenmantel mein absoluter Geheimtipp. Er ist federleicht, nimmt kaum Platz weg und rettet dir den Tag, wenn aus dem Nichts ein Schauer aufzieht.
Mit dieser Kombi bist du quasi ein wetterfester Selbstversorger und für wirklich alles gewappnet, was die neuseeländische Natur für dich bereithält.
Mein Fazit
Neuseeland hat mich nicht nur mit seiner Natur verzaubert, sondern auch mit seiner nachhaltigen Einstellung – und dem Bewusstsein, dass Natur- und Tierschutz hier wirklich gelebt werden. Trotz (oder gerade wegen) der anstrengenden Wanderungen, den überraschenden Lämmer-Sperrungen und den intensiven Naturerfahrungen war es eine der schönsten Reisen, die ich je gemacht habe. Wenn du also auf der Suche nach einem Land bist, dass wirklich alles vereint – Natur, Kultur, Abenteuer und Nachhaltigkeit – dann lass Neuseeland auf deine Liste rücken. Es lohnt sich.
P.S.: Wenn du weitere Infos zu Neuseeland haben möchtest und wissen willst, welche trekaro-Produkte dich in Namibia begleiten können – schau hier vorbei!